Osnabrück (epd). Dominicus Meier OSB (64) wird der neue katholische Bischof von Osnabrück. Der derzeitige Weihbischof im Erzbistum Paderborn und Benediktinermönch werde nach den Sommerferien in sein neues Amt eingeführt und dann die Amtsgeschäfte aufnehmen, teilten das Bistum Osnabrück und der Heilige Stuhl in Rom am Dienstag mit. Ein genauer Termin stehe noch nicht fest. Nach der Wahl durch das Domkapitel habe Papst Franziskus Meier zum Bischof von Osnabrück ernannt.
Der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe verkündete die Neuigkeit am Dienstag unter großem Applaus im voll besetzten Osnabrücker Dom. Mit den Worten „Ich bin der Neue“ stellte sich danach der künftige Bischof dem Publikum vor. Er dankte dem Domkapitel und dem Papst und betonte, er komme mit viel Offenheit und Neugier auf die Menschen und seine neue Tätigkeit. „Ich komme als Hörender.“
Der neue Bischof wurde den Angaben zufolge im Kreis Olpe in Nordrhein-Westfalen als Michael Meier geboren. 1982 trat er in die Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Das Kürzel OSB (Orden des heiligen Benedikts, lateinisch Ordo Sancti Benedicti) weist ihn als Mitglied des Benediktinerordens aus. Meier wurde 1989 zum Priester und 2015 zum Weihbischof von Paderborn geweiht.
Das Bistum sei mit vielen Haupt- und Ehrenamtlichen auf einem guten Weg. Er wolle sich „als Pilger hinzugesellen“, betonte Meier. Ausdrücklich dankte der neue Bischof seinem Vorgänger Franz-Josef Bode, der in der ersten Reihe sitzend großen Applaus erhielt. Meier sagte, er wolle die von Bode eingeschlagenen Wege weiterführen.
Bode hatte sich als reformorientierter Bischof einen Namen gemacht und die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in seinem Bistum vorangetrieben. Dabei waren auch ihm selbst Pflichtverletzungen vorgeworfen worden, die ihn schließlich zum Rücktritt im März 2023 bewogen hatten.
Sein Nachfolger kündigte an, er wolle künftig möglichst viele Menschen an Entscheidungen beteiligen. Er ermunterte die Gremien und Verbände, sich einzubringen. Er wolle auch mit denjenigen sprechen, die von der Kirche enttäuscht und entmutigt seien.
Auch dem Thema sexualisierte Gewalt in der Kirche werde er sich widmen, kündigte Meier an. Der Umgang damit müsse weiter verbessert werden. Schließlich werde er auch offen sein für Dialog und Zusammenarbeit mit den anderen christlichen Kirchen und anderen Religionen.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat die Ernennung von Dominicus Meier zum neuen Bischof von Osnabrück als „ausgezeichnete Entscheidung“ begrüßt. Bätzing dankte Meier für sein Engagement für den Synodalen Weg, den Reformprozess in der katholischen Kirche: „Es liegen noch wichtige spannende Etappen vor uns und ich bin froh, im Ständigen Rat mit Dir jemanden zu wissen, der sie mit Umsicht und Weitblick mitgestaltet.“
In der Deutschen Bischofskonferenz ist Meier stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission und Beauftragter für die Ostkirchen. Am 21. Juni 2021 wurde der Professor für Kirchenrecht von Papst Franziskus für eine fünfjährige Amtszeit zum Richter am Obersten Gericht der Apostolischen Signatur im Vatikan ernannt.