Berlin (epd). Der verbraucherpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Träger, hat sich für eine „Shrinkflation“-Kennzeichnungspflicht im Einzelhandel ausgesprochen. „Als Verbraucherpolitiker würde ich eine Kennzeichnungspflicht nach französischem Vorbild begrüßen“, sagte Träger dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag). Die „Schrumpflation“ sei ärgerlich, zu Recht fühlten sich Verbraucherinnen und Verbraucher durch die indirekten und intransparenten Preiserhöhungen hinters Licht geführt.
Träger sieht aber auch den Handel in der Pflicht. Der sei bei Tricks wie „Schrumpflation“ aufgefordert, im Interesse seiner Kundschaft aktiv zu werden. Schließlich sei deren Vertrauen die Basis für einen funktionierenden Markt.
In Frankreich müssen große und mittelgroße Geschäfte ab Juli Produkte kennzeichnen, bei denen sich die Füllmenge geändert hat, der Preis aber gleich geblieben oder gestiegen ist. Verbraucherschützer fordern schon länger ein Vorgehen gegen das Phänomen, das als „Shrinkflation“ oder „Schrumpflation“ bekannt ist.
Die Verkleinerung von Verpackungen sei allerdings nicht der einzige Trick, mit dem durch Einsparungen höhere Gewinne erzielt werden können, bemängelte Träger. Auch an der Qualität beispielsweise der Inhaltsstoffe und Rezepturen lasse sich sparen, ohne dass dies für Verbraucher auf einen Blick sichtbar sei. Die Internetplattform „Lebensmittelklarheit“ der Verbraucherzentralen zeige dafür viele Beispiele.