Düsseldorf (epd). Knapp 6,6 Millionen Euro sind aus den Loveparade-Hilfsfonds an Opfer und Hinterbliebene der Katastrophe 2010 in Duisburg geflossen. Wie die nordrhein-westfälische Staatskanzlei am Donnerstag erklärte, wurden rund 1,5 Millionen an die Hinterbliebenen der 21 Todesopfer ausgezahlt. Weitere 4,9 Millionen Euro seien an die Verletzten gegangen. Zudem seien Zuschüsse zu Hinterbliebenentreffen aus den Fonds gezahlt worden.
Der erste Hilfsfonds in Höhe von zwei Millionen Euro war unmittelbar nach der Katastrophe auf dem Techno-Festival 2010 aufgelegt worden, um Soforthilfe für die Opfer und Hinterbliebenen bereitzustellen. Der zweite Fonds mit fünf Millionen Euro wurde zum zehnten Jahrestag im Jahr 2020 für Hinterbliebene und Verletzte bereitgestellt. Der Fonds lief bis Ende 2023. Bei der Loveparade waren am 24. Juli 2010 bei einer Massenpanik insgesamt 21 Menschen getötet und über 500 Besucherinnen und Besucher des Festivals verletzt worden.
Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sagte, mit den beiden Hilfsfonds habe das Land seine Solidarität mit dem Schicksal der Loveparade-Opfer zum Ausdruck gebracht. Wüst bezeichnete die Massenpanik als „eine der schlimmsten Katastrophen“ in Nordrhein-Westfalen, die noch heute Fassungslosigkeit und Trauer auslöse.
Den Strafprozess zur Loveparade-Katastrophe hatte das Landgericht Duisburg Anfang Mai 2020 ohne Urteil eingestellt, weil nach seiner Ansicht das Zusammenwirken mehrerer Ursachen zu dem Unglück geführt hatte und keinem Angeklagten eine individuelle Schuld nachgewiesen werden konnte.