Berlin (epd). Fast 30 Verbände fordern die Deutsche Bahn auf, die BahnCard und Sparpreis-Tickets weiterhin auch analog anzubieten. In einem Offenen Brief an den Bahn-Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz kritisieren Wohlfahrts-, Senioren- und Verkehrsverbände sowie die Verbraucherzentralen und Patientenorganisationen, dass mindestens drei Millionen Menschen ausgeschlossen würden. Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, erklärte, die Bahn müsse BahnCards und Spartickets allen Menschen zugänglich zu machen - unabhängig davon, ob sie das Internet nutzen oder nicht.
Die Deutsche Bahn will vom 9. Juni dieses Jahres an die BahnCard nur noch digital verkaufen. Sie reduziert den Fahrpreis um 25 oder 50 Prozent. Bereits seit Oktober 2023 werden Sparpreis-Tickets nicht mehr als klassische Papierfahrkarten ohne E-Mail-Adresse oder Mobilnummer verkauft. Die Verbände verlangen in ihrem Brief, der auch an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gerichtet ist, einen analogen Zugang zu allen Angeboten der Bahn ohne Mehrkosten, barrierefreie Schalter, frühzeitige und verständliche Informationen und eine Einbeziehung der Bahnkundinnen und -kunden in Veränderungen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind in Deutschland gut fünf Prozent der Menschen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren offline. Von den über 80-Jährigen nutzen zwei Drittel das Internet nicht.