Frankfurt a. M., N'Djamena (epd). Bei der Präsidentenwahl im Tschad ist der vom Militär eingesetzte Interimspräsident Mahamat Déby laut vorläufigen Ergebnissen im Amt bestätigt worden. Wie das Nachrichtenportal „Alwihda“ am Freitag berichtete, erklärte die Wahlbehörde des zentralafrikanischen Landes Déby am Donnerstagabend mit rund 61 Prozent der Stimmen zum Sieger.
Der wichtigste Gegenkandidat, Premierminister Succès Masra, kam demnach auf etwas mehr als 18 Prozent der Stimmen. Insgesamt waren bei der umstrittenen Wahl am 6. Mai neun Männer und eine Frau angetreten. Mit der Abstimmung sollte die seit drei Jahren andauernde Übergangsphase im Tschad beendet werden.
Mahamat Déby war nach dem Tod seines Vaters Idriss Déby im April 2021 von einem Militärrat zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Langzeitherrscher Idriss Déby war unter ungeklärten Umständen an der Front im Kampf gegen Rebellen ums Leben gekommen. In der Folge wurden die Verfassung außer Kraft gesetzt und das Parlament suspendiert. Die Wahl wurde mehrfach verschoben.
Beobachter hatten mit einem Sieg Mahamat Débys gerechnet. Sein Vater Idriss Déby hatte vor seinem Tod mehr als 30 Jahre lang regiert. Der Tschad mit rund 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung hat nicht genug Einkommen, um würdevoll zu leben. Im Osten des Landes hat sich seit Beginn des Kriegs im angrenzenden Sudan im April 2023 die humanitäre Krise stark verschärft.