Dresden (epd). Nach einer erneuten Attacke auf eine Wahlkämpferin der Grünen in Dresden hat die Partei mit scharfer Kritik reagiert. Der „geifernde Hass“ der Angreifer und deren „Skrupellosigkeit vor laufender Kamera“ seien abstoßend und schockierend, erklärte am Mittwoch der Dresdner Grünen-Sprecher Klemens Schneider. Das Wahlkampfteam war am Dienstag laut Angaben der Partei zu siebt bei Tageslicht im Stadtteil Gorbitz unterwegs und wurde von einem Fernsehteam sowie weiteren Journalisten begleitet.
Beim Aufhängen von Wahlplakaten wurde eine Grünen-Politikerin laut Polizei von einem 34-jährigen Mann beiseite geschoben. Danach habe er zwei Wahlplakate heruntergerissen. Zudem beleidigte und bedrohte er die Anwesenden. Außerdem sei die 47-jährige Politikerin von einer 24-Jährigen bespuckt worden.
Schneider erklärte: „Wenn solche Rechtsextremen keinen Widerspruch aus der Breite der Gesellschaft erfahren, werden sie nicht nur ihren Kiez weiter terrorisieren“, sondern auch die Zukunft des Landes verbauen.
Die Tatverdächtigen hielten sich laut Polizei vor der Attacke in einer Gruppe in der Nähe des Tatortes auf. Als die Politikerin mit dem Plakatieren begann, sei aus dieser Gruppe heraus der Hitlergruß gezeigt worden. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung sowie wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Erst am Freitagabend war in Dresden der SPD-Europapolitiker Matthias Ecke von mutmaßlich vier Angreifern krankenhausreif geschlagen worden. Zudem wurde ein Wahlkampfteam der Grünen attackiert.