"Etwa 90 Prozent aller Weihnachtsbäume in Deutschland stammen aus Intensiv-Plantagen", sagte BUND-Sprecher Bernd Quellmalz. "Dort wird stark gespritzt und gedüngt - zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden." Der BUND hatte im vergangenen Jahr Weihnachtsbäume von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von Pestiziden untersuchen lassen. Bei 14 von insgesamt 19 getesteten Bäumen seien die Tester fündig geworden.
Weihnachtsbäume landeten oft nach wenigen Tagen schon wieder vor den Haustüren und im Müll, erklärte Quellmalz. Die beim Aufwuchs eingesetzten Gifte blieben jedoch viel länger in der Umwelt zurück und seien ein großes Problem für die Artenvielfalt. Sie gelangten in Böden, Luft und Gewässer, sie töteten und schädigten Nützlinge.
Pestizide als Problem für Artenvielfalt
"Wenn schon Weihnachtsbäume, dann bitte öko!", sagte Jana Ballenthien von der Umweltorganisation Robin Wood. "Das schont die Umwelt immens und schließt auch eine potentielle Belastung durch Pestizide in den eigenen vier Wänden aus."
Wer einen Christbaum kaufe, solle auf Siegel der anerkannt ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis sowie auf das Bio-Siegel der Europäischen Union achten. Bäume mit diesen Zertifikaten seien ohne den Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllten auch die Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben (FSC: Forest Stewardship Council).
In Deutschland werden dem BUND zufolge jährlich rund 30 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. 90 Prozent dieser Bäume stammten aus heimischer Produktion. Die größten Anbauregionen liegen in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Rund 2,4 Millionen Weihnachtsbäume würden jedes Jahr importiert, vor allem aus Dänemark, hieß es weiter.
Der Marktanteil an Öko-Weihnachtsbäumen bleibt dabei nach Angaben von Robin Wood gering. Er betrage nach Schätzungen nur knapp ein Prozent. In manchen Regionen sei es weiterhin schwierig, einen zertifizierten Öko-Christbaum zu finden. Zu den umweltfreundlichen Alternativen zähle es dann, kein Bäumchen zu kaufen und sich zum Beispiel ein Weihnachtsgesteck zusammenzustellen.