Berlin (epd). Deutschland hat bereits an diesem Donnerstag seine für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen aufgebraucht. Den sogenannten nationalen Erdüberlastungstag (englisch: Earth Overshoot Day) erreicht Deutschland damit in diesem Jahr zwei Tage früher als im Vorjahr, wie mehrere Umweltorganisationen am Dienstag in Berlin kritisierten.
Der Tag markiert das Datum, an dem die Menschheit so viele natürliche Rohstoffe aufgebraucht hat, wie die Ökosysteme des Planeten im ganzen Jahr erneuern können. Die Berechnung wird jedes Jahr vom Global Footprint Network (GFN) vorgenommen.
Die Übernutzung natürlicher Ressourcen hierzulande sei dabei so groß, dass drei Erden nötig wären, wenn allen Menschen weltweit ein solcher Bedarf an Ressourcen und Emissionsausstoß ermöglicht werden sollte, erklärte Germanwatch. Großen Einfluss auf den Ressourcenverbrauch habe dabei der nach wie vor sehr hohe Konsum von Fleisch und anderen tierischen Produkten.
„In nur vier Monaten haben wir alle erneuerbaren Ressourcen aufgebraucht, die uns eigentlich für das ganze Jahr reichen müssten“, kritisierte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND): „Ab jetzt leben wir auf Pump.“ Weltweit würden etwa ein Dutzend weiterer Staaten den nationalen Erdüberlastungstag bereits in der ersten knapp vier Monaten des Jahres erreichen, während der globale Erdüberlastungstag im Sommer liege.
Die Umweltorganisationen fordern deshalb verbindliche Ressourcenschutzziele. Diese sollten laut WWF klare Zielwerte enthalten, wie etwa sieben Tonnen Rohstoffkonsum pro Kopf und Jahr bis 2045.