Bremen (epd). Feinste Partikel aus gotischen Zeiten: Staub aus dem historischen Bremer Rathaus steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die am Sonntag in der Hansestadt eröffnet worden ist. Für die Schau unter dem Titel „Wir wirbeln Staub auf - Von der Gotik in die Schwerelosigkeit“ haben Bremer Schülerinnen und Schüler in versteckten Winkeln des Alten Rathauses und des Ratskellers Stäube gesammelt. Was dabei zusammenkam, wurde unter anderem in der Schwerelosigkeit des Bremer Fallturmes untersucht.
„Die Ausstellung entstand aus der Idee, den unscheinbaren Staub, der sich über Jahrhunderte in versteckten Winkeln des Rathauses angesammelt hat, als ein Medium für die Erforschung der Vergangenheit zu nutzen, neu zu interpretieren und einen Zugang zum Welterbe zu schaffen“, teilte die Senatskanzlei mit. Unterstützt wurden die Jugendlichen bei ihrem Projekt vom Kölner Kulturwissenschaftler und Künstler Wolfgang Stöcker, der in der Domstadt am Rhein das von ihm gegründete „Internationale Staubarchiv“ leitet.
Der Staub und die begleitende Ausstellung mit den teils groß aufgezogenen Fotos verborgener Rathausecken sind nun bis zum 25. Mai in der unteren Halle des historischen Gebäudes zu sehen. Die Schau bezieht sich auf den Welterbestatus von Rathaus und Roland, der vor genau 20 Jahren verliehen wurde.
Beteiligt an dem Projekt ist neben Jugendlichen aus den Bremer Unesco-Projektschulen, Experten aus der Weltraumforschung und dem Künstler unter anderem der „Verein zur Förderung des Welterbes Rathaus und Roland in Bremen“. 2004 wurden das Rathaus und der mehr als 600 Jahre alte steinerne Roland davor zum Unesco-Welterbe erklärt.