Berlin (epd). Die Parteien der Ampelfraktionen und die Union im Bundestag haben sich auf einen gemeinsamen Antrag zur Einführung eines jährlichen Veteranentages in Deutschland geeinigt. Der Entwurf aller vier Fraktionen, der dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag) vorliegt, soll dem Bericht zufolge demnächst in den Bundestag eingebracht werden. Der 15. Juni solle zum deutschen Veteranentag gemacht und zugleich die Versorgung von Soldatinnen und Soldaten verbessert werden, die beim Einsatz in der Bundeswehr dauerhafte Schäden erleiden.
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), begrüßte den Vorschlag. Sie sagte, es komme darauf an, Stolz, Dankbarkeit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Außerdem sei das Gedenken an die Einsätze, an die Gefallenen und die Verwundeten wichtig, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir brauchen mehr Veteranenkultur in Deutschland.“
Der 15. Juni wurde als Datum gewählt, weil am 15. Juni 2019 erstmals das 2013 gestiftete Veteranenabzeichen verliehen wurde. Seit Gründung der Bundeswehr hätten über zehn Millionen Frauen und Männer in ihr gedient, heißt es in dem Antrag. Manche Soldatinnen und Soldaten trügen infolge ihres Einsatzes schwere physische oder psychische Verletzungen davon, die auch noch lange nach der Rückkehr aus dem Einsatz ihr Leben sowie das ihrer Angehörigen beeinträchtigten.
SPD, Grüne, FDP und Union fordern daher die Bundesregierung in ihrem Antrag auch auf, „ein nachhaltiges und zeitgemäßes Konzept für die Durchführung des 15. Juni als nationalen Veteranentag zu erarbeiten“ und eine grundsätzliche Verbesserung der Nachsorge von besonders im Auslandseinsatz erlittenen Schädigungen sicherzustellen. Hierzu zählten Rehabilitationsmaßnahmen, Therapieangebote und Betreuungskonzepte für Geschädigte und deren Angehörige sowie Weiterverwendungs- und Entschädigungsmöglichkeiten. Ferner soll die Einrichtung einer stationären Therapieeinrichtung der Bundeswehr geprüft werden, in der Betroffene und ihre Familien behandelt werden könnten.