Berlin (epd). Der Zentralrat der Muslime in Deutschland kritisiert eine geänderte Aussage zum Islam im künftigen CDU-Grundsatzprogramm. Die Neufassung sei „ein weiterer Versuch der Christlich Demokratischen Union, in trüben Gewässern zu fischen, um Muslime zu stigmatisieren“, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Mittwoch).
Es geht um den Satz „Ein Islam, der unsere Werte nicht teilt und unsere freiheitliche Gesellschaft ablehnt, gehört nicht zu Deutschland.“ Die CDU hatte ihn nach einer kontroversen Debatte in ihrem geplanten neuen Grundsatzprogramm geändert, wie eine Parteisprecherin am Dienstag auf Nachfrage bestätigte. Zuvor lautete der Satz: „Muslime, die unsere Werte teilen, gehören zu Deutschland.“
Mazyek kritisierte: „Wenn überhaupt, wäre eine Formulierung, die alle Weltanschauungen und religiösen Gemeinschaften anspricht, akzeptabel, anstatt nur eine bestimmte herauszugreifen und negativ zu markieren.“ Die Vorgehensweise der CDU sei „selektiv“ und bediene antimuslimische Ressentiments und Stereotypen, bemängelte der Zentralrats-Vorsitzende.