Mannheim (epd). Nach der Umstellung auf die Sommerzeit sollte nach einem Vorschlag des Ökonomen Nicolas Ziebarth Schule und Arbeit eine Woche lang später beginnen. Dies könne helfen, negative Effekte der Uhrumstellung abzumildern, sagte der Leiter des Forschungsbereichs „Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen“ am ZEW Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung am Dienstag in Mannheim. Am Sonntag endet die Winterzeit. Die Uhren werden dann um 2 Uhr eine Stunde vorgestellt.
„Die Forschung zeigt: Eine Stunde mehr Schlaf wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus“, sagte Ziebarth. Der Schlafentzug beim Umstellen auf die Sommerzeit führe regelmäßig zu vorhersehbaren Risiken wie etwa einer höheren Zahl an Unfällen. Umgekehrt sinke bei der Umstellung auf die Winterzeit, wenn man eine Stunde hinzugewinne, für mehrere Tage die Zahl der Herzinfarkte.
Unabhängig von der Uhrumstellung sei ein späterer Beginn der Schule ratsam, sagte Ziebarth. Studien zeigten, dass die Leistungen von Teenagern besser würden, wenn die Schule oder die Ausbildung später am Tag beginne. Junge Menschen bräuchten für ihre Entwicklung ausreichend Schlaf.
Trotz mancher Nachteile sei es aber sinnvoll, zwei Mal im Jahr die Uhr umzustellen, erklärte Ziebarth. Gälte dauerhaft die Winterzeit, würde die Sonne am 21. Juni in Frankfurt am Main bereits um 4.15 Uhr aufgehen. Bei einer dauerhaften Sommerzeit wäre der Sonnenaufgang hier hingegen am 21. Dezember erst um 9.22 Uhr.