Forscher: Chinas Entwicklung lässt sich nicht bremsen

Forscher: Chinas Entwicklung lässt sich nicht bremsen

Konstanz (epd). Die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung Chinas lässt sich nach Ansicht des Sinologen Klaus Mühlhahn nicht bremsen. Es sei eine Illusion, dass sich durch Strafzölle oder Abschottung von Märkten die politischen Verhältnisse in dem ostasiatischen Land ändern ließen, sagte Mühlhahn am Freitag in Konstanz bei einem Symposium des baden-württembergischen Justizministeriums.

China plane sehr langfristig und habe Interesse an stabilen Marktverhältnissen, weshalb etwa ein Krieg gegen Taiwan derzeit unwahrscheinlich sei, ergänzte der Wissenschaftler, der auch Präsident der Zeppelin-Unversität in Friedrichshafen ist. An einem Export seines marxistisch-leninistischen Ein-Parteien-Systems sei das Land nicht interessiert.

Wenn der Westen im Wettbewerb mit China bestehen wolle, müsse er viel konsequenter in Wissenschaft, Forschung, Infrastruktur und Verteidigungsfähigkeit investieren, betonte der Sinologe. Mühlhahn hält es nach eigenen Worten für eine besorgniserregende Entwicklung, dass es so wenig direkte Kontakte in das ostasiatische Land gebe. Dort lebe derzeit nur eine geringe Zahl deutscher Studenten, Journalisten und Mitarbeiter von Unternehmen - „wir hatten noch nie so wenig Kontakt mit China wie heute“, sagte er.