Durch den syrischen Bürgerkrieg seien viele von ihnen "jetzt zum zweiten, teils zu dritten Mal vertrieben worden", erklärte der Regionaldirektor des Flüchtlingsdienstes für den Mittleren Osten und Nordafrika, Pater Nawras Sammour, am Freitag in Berlin. Eine Umsiedlung nach Europa wäre für die Flüchtlinge "eine Chance auf einen Neuanfang." Dazu habe es auch Gespräche mit Bundestagsabgeordneten gegeben.
Die in die Nachbarländer geflüchteten rund 500.000 Syrer hofften dagegen auf eine baldige Rückkehr in ihr Heimatland. "Hier geht es darum, vor allem die Lebensbedingungen in den Lagern in der Türkei, dem Libanon und Jordanien zu verbessern", so Sammour. Besonders Jordanien sei mit der Versorgung der Menschen überfordert.
Deutschland hat in Zusammenarbeit mit dem UN-Flüchtlingswerk in den vergangenen drei Jahren bereits 2.500 Iraker aus Flüchtlingslagern aufgenommen - und zwar außerhalb des individuellen Asylverfahrens. Wegen ihres besonderen Schutzbedürfnisses dürfen sie dauerhaft in Deutschland bleiben. Vor dem Hintergrund des libyschen und syrischen Bürgerkrieges hatte die deutschen Innenminister zudem im Dezember die Aufnahme weiterer 900 Flüchtlinge bis 2015 in einem "Resettlement-Programm" beschlossen. Es soll besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus Drittstaaten eine neue Heimat bieten.