Umweltverbände klagen gegen Flüssiggas-Terminal in Stade

Umweltverbände klagen gegen Flüssiggas-Terminal in Stade

Hannover (epd). Mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe klagt der BUND in Niedersachsen gegen die Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb des ersten festen Flüssiggas-Terminals in Stade. Diese war am 1. November 2023 vom Gewerbeaufsichtsamt Lüneburg erlassen worden. Der Bescheid verstoße gegen nationale und internationale Klimaziele, kritisierten Umwelthilfe und BUND am Mittwoch. Auch seien die Ablehnungsbescheide von Widersprüchen unzureichend begründet gewesen.

Der künftige Betrieb des landseitigen LNG-Terminals Stade mit fossilem Gas bis zum Jahr 2043 widerspreche dem erst kürzlich vom Landtag beschlossenen Klimagesetz, das für Niedersachsen die Treibhausgas-Neutralität bis 2040 festschreibe, erklärte die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner. Zudem wiesen die Genehmigungsunterlagen große Lücken auf. Mögliche Störfälle würden nicht ausreichend berücksichtigt, obwohl sich in unmittelbarer Umgebung große Chemiebetriebe befänden. Risiken durch zunehmende Sturmfluten und steigende Flutwasserstände würden unterschätzt.

Derzeit werden in Stade ein schwimmendes Terminalschiff sowie ein festes, landseitiges Terminal zum Import von flüssigem Erdgas (LNG) geplant. Das schwimmende Terminal soll in den kommenden Wochen in Betrieb gehen. Das wesentlich größere landseitige Terminal soll das schwimmende nach seiner Fertigstellung ersetzen und laut Genehmigung bis Ende 2043 mit fossilem Erdgas betrieben werden.