Karlsruhe (epd). Zum Auftakt des ökumenischen Willow-Creek-Leitungskongresses hat der emeritierte Greifswalder evangelische Theologe Michael Herbst beklagt, dass die Hoffnung in Deutschland rar geworden sei. „Die vielen Krisen zwischen Corona, Klima und Krieg erschöpfen unsere Zuversicht“, sagte er am Donnerstag in Karlsruhe. Auch der Geschäftsklima-Index befinde sich im Fall.
Wer sich hoffnungsvoll für die Gesellschaft engagiere, solle das Erreichbare nicht überschätzen. „Wir sind nicht die 'letzte Generation', von der alles abhängt“, sagte Herbst. „Das wäre Hoffnung am Abgrund der Verzweiflung.“ Aus christlicher Sicht sei Hoffnung die Antwort auf die Versprechen Gottes. Deshalb dürften Christen in ihrem kirchlichen und gesellschaftlichen Engagement Jesus Christus nicht aus den Augen verlieren.
„Hope“ (Hoffnung) ist das Thema der Konferenz mit rund 7.000 Teilnehmenden in Karlsruhe. Sie richtet sich an Führungskräfte in Kirche und Gesellschaft. Die Vorträge werden live in zehn Städte übertragen.
Willow Creek ist eine weltweite Bewegung, die ihren Anfang in einer US-Mega-Gemeinde bei Chicago genommen hat. Der vor mehr als 25 Jahren gegründete deutsche Zweig ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste“ innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).