Nairobi, Abuja (epd). Der UN-Nothilfekoordinator für Nigeria, Mohamed Malick Fall, hat die Entführung von mehr als 200 Binnenvertrieben in Borno im Norden Nigerias verurteilt. Unter den Verschleppten sollen viele Frauen, Mädchen und Jungen sein, die am 29. Februar auf der Suche nach Feuerholz waren, erklärte Fall am Mittwochabend.
Der UN-Nothilfekoordinator erinnerte daran, dass besonders Frauen und Mädchen von Gewalt in Konflikten betroffen seien. Einige der Entführten wurden demnach wieder freigelassen, von den anderen fehlte zunächst jede Spur. Der Sender BBC berichtete, dass die islamistische Terrogruppe Boko Haram hinter den Entführungen stehe.
2014 hatte Boko Haram mehr als 270 Schülerinnen aus einer Schule in Chibok entführt, von denen bis heute knapp 100 vermisst werden. In Nigeria verschleppen bewaffnete Banden und islamistische Gruppen immer wieder Menschen, darunter Schulkinder, um von den Eltern oder vom Staat Lösegeld zu erpressen. Bis heute sind Amnesty zufolge deswegen mehr als 600 Schulen geschlossen.