Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat mehr Stellen für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) angekündigt. Man stärke das Bamf mit 1.160 zusätzlichen Kräften, sagte Faeser der „Welt am Sonntag“ in Berlin. Man tue außerdem viel dafür, die Asylverfahren zu beschleunigen und zu digitalisieren. „Dafür nehmen wir jetzt noch einmal 300 Millionen Euro zusätzlich in die Hand.“
Es sei entscheidend, dass weniger Menschen mit geringen Schutzaussichten nach Deutschland kämen, sagte Faeser weiter. „Daher ist das europäische Asylsystem so wichtig. Denn wer nur eine geringe Aussicht auf Schutz hat, der wird das Asylverfahren schon an den Außengrenzen durchlaufen müssen - und bei einer Ablehnung auch direkt von dort zurückkehren“, sagte Faeser der Zeitung.
Im Dezember 2023 hatte sich die EU auf eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) geeinigt. Ein zentrales Element sind sogenannte Grenzverfahren, bei denen Asylbewerber mit geringen Bleibechancen in Zentren direkt an der Außengrenze Schnellverfahren zur Asylvorprüfung durchlaufen.