Wiesbaden (epd). Jeder vierte Erwerbstätige in Deutschland hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes eine Einwanderungsgeschichte. Der Anteil lag 2022 etwas unter der Quote an der Gesamtbevölkerung von 28 Prozent, wie die Statistikbehörde am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dabei seien Personen mit ausländischen Wurzeln besonders in Gastronomie und Reinigungsberufen überdurchschnittlich stark vertreten.
So hatten demnach 60 Prozent der 15- bis 64-jährigen Beschäftigten in Reinigungsberufen eine Einwanderungsgeschichte. In der Gastronomie traf dies auf 46 Prozent der Beschäftigten zu, unter den Köchinnen und Köchen auf gut die Hälfte (51 Prozent).
Auch in Verkehrs- und Logistikberufen stellten Personen mit Einwanderungsgeschichte mit 38 Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an allen Beschäftigten. In Hoch- und Tiefbauberufen lag der Anteil bei 36 Prozent.
In Berufen der Altenpflege wiesen 30 Prozent der Erwerbstätigen einen Migrationshintergrund auf. In Berufen der Körperpflege, zu denen Friseurinnen, Friseure sowie Kosmetikerinnen und Kosmetiker gehören, lag ihr Anteil bei 36 Prozent.
In anderen Berufsgruppen seien Erwerbstätige mit Einwanderungsgeschichte dagegen selten vertreten: So hatte 2022 nur eine oder einer von 16 Erwerbstätigen in Berufen bei Polizei, Gericht und des Justizvollzugs einen entsprechenden Hintergrund (6 Prozent). Bei Lehrkräften an allgemeinbildenden Schulen traf dies auf gut eine von zehn erwerbstätigen Personen zu (11 Prozent).
Als Person mit Einwanderungsgeschichte wird bezeichnet, wer seit dem Jahr 1950 selbst nach Deutschland eingewandert ist oder wessen beide Elternteile seit 1950 eingewandert sind.