Nairobi, Conakry (epd). Die Gewerkschaften in Guinea haben ihren Generalstreik beendet, der das Land seit Montag zum Erliegen gebracht hatte. Nachdem am Mittwoch der Journalist und Gewerkschafter Sékou Jamal Pendessa freigelassen und am Dienstag der ehemalige Oppositionspolitiker Amadouh Oury Bah zum neuen Regierungschef ernannt wurde, sollen am Donnerstag Gespräche zwischen den Gewerkschaften und der Regierung beginnen, berichteten lokale Medien. Die Gewerkschaften fordern vor allem die Senkung der Lebenshaltungskosten, keine Einschränkungen von Internet, sowie Radio- und Fernsehsendern und die Umsetzung von politischen Vereinbarungen.
Pendessa dankte nach seiner Freilassung der guineischen Bevölkerung und äußerte seine Solidarität mit der Gewerkschaftsbewegung. Bei Protesten am Montag wurden zwei junge Männer von der Polizei erschossen. Proteste sind in Guinea generell verboten, seit sich das Militär 2021 an die Macht geputscht hat. In zehn Monaten sollen Wahlen stattfinden und das Land wieder an eine demokratische Regierung übergeben werden. Dann endet die mit der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas vereinbarte Übergangszeit.