Wiesbaden (epd). In Deutschland sind die Reallöhne im vergangenen Jahr um 0,1 Prozent gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, ergibt sich der Wert aus der Differenz der Nominallohnsteigerung um 6 Prozent und der Inflation von 5,9 Prozent. Die kräftigen Steigerungen der Nominallöhne sind demnach vor allem auf Zahlungen von Inflationsausgleichsprämien sowie die Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro im Oktober 2022 zurückzuführen.
Das Reallohnwachstum von 0,1 Prozent war den Angaben zufolge der erste Anstieg seit 2019. Während im Jahr 2020 insbesondere der vermehrte Einsatz von Kurzarbeit zur negativen Nominal- und Reallohnentwicklung beigetragen hatte, zehrte 2021 und 2022 die hohe Inflation den Nominallohnanstieg auf. Der Nominallohnindex erfasst die Bruttomonatsverdienste von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einschließlich Sonderzahlungen.