UN: Höchste Zahl an Syrern in Not seit Konflikt-Beginn vor 13 Jahren

UN: Höchste Zahl an Syrern in Not seit Konflikt-Beginn vor 13 Jahren

New York, Genf (epd). Knapp 13 Jahre nach Beginn des Syriens-Konflikts hat sich laut den UN die humanitäre Lage der Bevölkerung weiter verschärft. Derzeit seien 16,7 Millionen Menschen auf humanitäre Unterstützung angewiesen, sagte der UN-Hilfskoordinator Martin Griffiths am Dienstag vor dem Sicherheitsrat in New York.

Das seien fast drei Viertel der Bevölkerung und die höchste Zahl an Bedürftigen seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011, erklärte er anlässlich einer Syrien-Sitzung des UN-Rates. Die schweren Erdbeben vom Februar 2023 in Syrien und der Türkei hätten die Lage weiter verschlimmert. Die Beben hätten ungeheure Verwüstungen angerichtet. Tausende Menschen seien ums Leben gekommen. Millionen Kinder, Frauen und Männer in beiden Ländern seien verletzt worden und hätten ihre Unterkünfte verloren.

Während Leid und Verzweiflung der Menschen in Syrien immer größer würden, lasse die internationale Aufmerksamkeit nach, fügte Griffiths hinzu. Der letztjährige UN-Plan für humanitäre Hilfe habe weniger als 40 Prozent der nötigen Mittel erhalten.

Griffiths forderte eine politische Lösung für den Konflikt. Die Ausweitung der Kämpfe im Norden, in Damaskus und in anderen Gebieten hätten zu weiteren zivilen Opfern, Vertreibungen und Schäden an der Infrastruktur geführt.

Der 15. März 2011 gilt als der Beginn des Konflikts. Menschen protestierten damals gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad, das mit grausamer Härte reagierte. Als Assad immer stärker unter Druck von Rebellengruppen geriet, engagierte sich Russland ab 2015 militärisch. Das Eingreifen der Truppen von Präsident Wladimir Putin half Assads Einheiten entscheidend, die meisten verlorenen Gebiete zurückerobern.