Berlin (epd). Jede zweite Frau und mehr als jeder dritte Mann mit Vollzeitjob in Deutschland verdient einem Medienbericht zufolge derzeit zu wenig, um nach 45 Jahren Berufstätigkeit eine Rente von mehr als 1.400 Euro zu erhalten. Das gehe aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Abgeordneten Sahra Wagenknecht hervor, schrieb das „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag).
Demnach ist für einen Rentenbezug von monatlich 1.400 Euro derzeit ein Bruttomonatslohn von 3.401 Euro nötig, der durchgehend über 45 Jahre gezahlt wird. Diese Zahlen verfehlten im Jahr 2022 den Angaben zufolge fast zehn Millionen der insgesamt 22 Millionen Vollzeitbeschäftigten: nämlich 3,6 der 7,2 Millionen Frauen in Vollzeitjobs und 6 von 14,8 Millionen Männern.
Wie das Ministerium dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ zufolge erläuterte, sind für eine Netto-Rente von 1.600 Euro derzeit 45 Jahre mit einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 3.887 Euro im Monat nötig. Laut der aktuellen Beschäftigungsstatistik der Bundesarbeitsagentur erreiche die Mehrheit der Vollzeitbeschäftigten - nämlich 12,3 Millionen - diese Summe derzeit nicht.
Wagenknecht sprach von „skandalösen“ Zahlen. „Frauen sind die Verlierer Nummer eins von zu niedrigen Löhnen während des Erwerbslebens und eines im EU-Vergleich unerträglich niedrigen Rentenniveaus im Alter“, sagte sie dem „RedaktionsNetzwerk“.