Düsseldorf (epd). Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vor den Folgen gewarnt, die eine Umsetzung der AfD-Wirtschaftspolitik mit sich bringen würde. So könnte Deutschland etwa bei einem von der AfD geforderten EU-Austritt rund zehn Prozent seiner Wirtschaftsleistung verlieren, sagte Knut Bergmann, Leiter des Berliner IW-Büros, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Das bedeutete einen Wohlstandsverlust von 400 bis 500 Milliarden Euro jährlich, wie die Übertragung einer Studie zu den tatsächlichen Brexit-Folgen zeigt.“ Zudem würden dadurch 2,2 Millionen Arbeitsplätze bedroht.
Bergmann betonte, eine IW-Umfrage habe zudem gezeigt, dass es schon jetzt schwierig sei, in AfD-Hochburgen ausländische Fachkräfte zu gewinnen. „Die AfD polarisiert, ist in Teilen rechtsextremistisch und steht gegen die Offenheit, von der die Exportnation wie das Einwanderungsland Deutschland lebt“, sagte er. Ökonomischer Erfolg brauche politische Stabilität.
Der Politikwissenschaftler sagte der Zeitung: „Die AfD ist - anders als sie gerne vorgibt - keine Partei für kleine Leute.“ Von den Steuerplänen der Partei würden vor allem Spitzenverdiener profitieren. Er halte es für wichtig, die Partei „inhaltlich zu stellen und den Wählern die Folgen klarzumachen“.