Kampala, Kinshasa (epd). Nach gewaltsamen Protesten in Kinshasa hat die Regierung der Demokratischen Republik Kongo stärkere Sicherheitsvorkehrungen für mehrere Botschaften und die Standorte der UN-Mission Monusco angekündigt. Wie die kongolesische Nachrichtenseite „Actualité CD“ am Montag weitere berichtete, verurteilte die Regierung die Ausschreitungen vom Wochenende scharf und sicherte eine Untersuchung zu. Bei Demonstrationen gegen ausländische Vertretungen und Monusco in der kongolesischen Hauptstadt war es auch zu Angriffen auf Fahrzeuge der UN und von Botschaften gekommen.
Auch die Leiterin der UN-Mission in der DR Kongo, Bintou Keita, verurteilte die Gewalt scharf. Angesichts der Vorfälle wurden mehrere Veranstaltungen abgesagt. Wie der französische Sender RFI berichtete, blieb unter anderem die belgische Schule in Kinshasa am Montag geschlossen.
Grund für die Proteste ist der Frust über die anhaltend schlechte Sicherheitssituation im Osten des Landes. Dabei werfen die Demonstrierenden dem Westen und die Vereinten Nationen vor, nicht genug zum Schutz der Bevölkerung zu unternehmen. Rund um die Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu kam es in der vergangenen Woche zu verstärkten Kämpfen zwischen der Rebellengruppe M23 und der kongolesischen Armee. Nach Berichten des britischen Senders BBC blockiert die M23 die beiden wichtigsten Hauptstraßen nach Goma, über die Waren in die Stadt geliefert werden. Dies führt zu Nahrungsmittelengpässen in der von Kriegsflüchtlingen überfüllten Stadt.
Im Ostkongo kämpfen insgesamt Dutzende bewaffnete Gruppen um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Etwa 5,7 Millionen Menschen sind den UN zufolge auf der Flucht. Rund ein Viertel der Bevölkerung, mehr als 26 Millionen Kongolesinnen und Kongolesen, hat nicht genug zu essen.