Mexiko-Stadt (epd). Nach der Ermordung einer bekannten Transgender-Aktivistin in Mexiko haben Angehörige von LGBT-Organisationen vor dem Regierungssitz in der Hauptstadt demonstriert. Sie forderten Gerechtigkeit für den Tod von Samantha Gómez Fonseca und drei weiteren Transfrauen, die seit Beginn des Jahres getötet wurden, wie das Nachrichtenportal „Aristegui Noticias“ am Montag (Ortszeit) berichtete. Zudem verlangten sie Maßnahmen gegen den Hass gegen Trans-Personen in Mexiko.
Die bekannte Politikerin Gómez war am Sonntag im Süden von Mexiko-Stadt getötet worden. Nach Angaben des Bürgermeisters der Stadt, Martí Batres, eröffneten Unbekannte das Feuer auf die Aktivistin, nachdem sie ihren Partner im Gefängnis besucht hatte. Sie sei in einem Taxi unterwegs gewesen und erschossen worden, als das Fahrzeug abbremsen musste. Deshalb müsse von einer gezielten Ermordung ausgegangen werden, sagte Batres.
Samantha Gómez Fonseca kämpfte unermüdlich für die Rechte der queeren Community und beriet laut lokalen Medien mehrere Abgeordnete. 2023 wurde sie im Kongress von Mexiko-Stadt mit der Verdienstmedaille für Menschenrechtsverteidiger ausgezeichnet. Sie wollte bei den Wahlen im Juni für die Regierungspartei „Morena“ als Kandidatin für den Senat antreten.
Mexiko ist laut der Nationalen Beobachtungsstelle für Hassverbrechen gegen Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intersexuelle (LGBTI), Fundación Arcoíris, nach Brasilien das Land in Lateinamerika mit den meisten homophoben und transphoben Gewalttaten. Zwischen Oktober 2022 und September 2023 registrierte die Organisation „Transgender Europe“ in Mexiko 52 Morde an Trans-Personen.