Berlin (epd). 300 Organisationen von Migrantinnen und Migranten haben Gesellschaft und Politik aufgefordert, sich aktiv gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu engagieren. Es sei jetzt an der Zeit, enger zusammenzurücken, um die Demokratie aktiv zu verteidigen, fordern die Organisationen in einem am Freitag in Berlin veröffentlichten Aufruf. Die Gruppen haben sich unter dem Dach des Paritätischen Gesamtverbandes im Forum der Migrantinnen und Migranten (FdM) zusammengeschlossen.
Die Erfahrungen von Menschen, die von der rechten Ideologie direkt betroffen sind, fänden in Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit immer noch zu wenig Aufmerksamkeit, kritisieren die Migrantenvertretungen. Es müsse klar sein, dass ihnen reale Gefahren drohten. „Die Sorge und das Bangen um eine sichere Zukunft in Deutschland ist für sie ganz real und existenziell“, heißt es in dem Aufruf.
Das Forum der Migrantinnen und Migranten reagiert mit dem Aufruf auf die Veröffentlichung des Recherchenetzwerk „Correctiv“ vom vergangenen Mittwoch über ein Treffen von hochrangigen AfD-Politikern, Neonazis und spendenwilligen Unternehmern. Dem Bericht zufolge wurde dort ein Plan zur Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland vorgestellt und von den Teilnehmern unterstützt. Nach dem Willen der Rechtsradikalen sollen nicht nur Menschen ohne deutschen Pass das Land verlassen müssen, sondern auch deutsche Staatsbürger mit internationalen Wurzeln. Die Enthüllungen sorgen derzeit für eine breite Debatte.