Mit mehr als 120 Einzelveranstaltungen sei das Programm das bislang erfolgreichste der 2008 gestarteten Dekade gewesen, sagte Dorgerloh am Mittwoch in Magdeburg. Mit dem Thema Musik als eine Art "Bergfest" sei ein Höhepunkt gesetzt worden, der die große Breite der Bevölkerung erreichen konnte. Besonders hob Dorgerloh die Händel-Festspiele in Halle diesmal zum Reformationsthema sowie die Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen in Halle hervor, die zusammen 150.000 Besucher angelockt hätten. Zudem habe es viele Schülerprojekte zum Jahresthema gegeben.
Das neue Themenjahr steht unter dem Motto "Reformation und Toleranz" und wird am 31. Oktober, dem Reformationstag, in Worms feierlich eröffnet. Die Lutherdekade führt zum 500. Jahrestag der Kirchenreformation 2017. Das Themenjahr 2013 solle auch die Schattenseiten der Reformation beleuchten, erläuterte Dorgerloh. So habe Luther zwar das Wort Toleranz in die deutsche Sprache eingeführt, aber selbst sei er etwa intolerant gegenüber dem Papst und aufständischen Bauern gewesen. Einen Schwerpunkt werde in Sachsen-Anhalt das Jubiläumsprogramm zum 350. Geburtstag des Theologen und Pädagogen August Hermann Franckes (1663-1727) in Halle bilden.
Schattenseiten der Reformation
Geplant ist ferner eine Tagung in Wittenberg unter dem Motto "Intoleranter Glaube". Zudem sollen 2013 große Bauvorhaben abgeschlossen werden. Dazu gehören die Erweiterung und Sanierung des Wittenberger Melanchthonhauses und des lutherischen Sterbehauses in Eisleben sowie ein Museumsneubau in Mansfeld.
Der Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein, sagte, die Lutherdekade habe "in ihrer Mitte Flügel bekommen". Der Aufschwung sei auch an der Medienresonanz ablesbar. So würden pro Woche bundesweit etwa 200 Zeitungsartikel zum Thema Reformationsjubiläum und Dekade erscheinen. Das in Gang Gesetzte sei nun überall angekommen, sagte Rhein. So könne von einem nationalen Ereignis gesprochen werden, das es gelte, bis 2017 zu einem internationalen Ereignis zu entwickeln.