Hanau (epd). Die Stadt Hanau, das Land Hessen und die Bundesregierung haben am vierten Jahrestag des Anschlags von Hanau auf stille Weise der Opfer gedacht. Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), die hessische Landtagspräsidentin Astrid Wallmann (CDU) und der stellvertretende hessische Ministerpräsident Kaweh Mansoori (SPD) legten am Montag Kränze auf dem Hauptfriedhof nieder, wie der Leiter der städtischen Pressestelle, Dominik Kuhn, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte. Anwesend waren auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und der Bundesopferbeauftragte Pascal Kober (FDP). Auf Wunsch der Angehörigen der Opfer wurde auf Reden verzichtet.
Vor der Niederlegung der Kränze an der Trauerhalle hatte ein Imam dort Verse aus dem Koran zitiert. Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Hanauer neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und mehrere weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und sich selbst.
In Berlin ließ Bundesinnenministerin Faeser erklären, dass die Bundesregierung alle Instrumente des Rechtsstaats nutzen werde, um den Rechtsextremismus zu bekämpfen. Die Wegbereiter rechtsextremer Gewalt, die selbst aus den Parlamenten heraus ihre menschenverachtende Hetze verbreiteten, seien in den vergangenen vier Jahren lauter und stärker geworden. „Wir brauchen aber auch stärkere Signale des Zusammenhalts“, sagte Faeser mit Bezug auf mehr als 20 Millionen Menschen in Deutschland mit Einwanderungsgeschichte. Auf ihre Fragen müsse die Antwort lauten: „Wir schützen euch, wir stehen an eurer Seite!“