Berlin, Bonn (epd). Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, rechnet derzeit nicht mit Engpässen bei der Gasversorgung und ruft die Verbraucher in Deutschland deshalb auch nicht zu größeren Einsparungen auf. „Wir haben die Hälfte des Winters hinter uns, und wir sind sehr optimistisch“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). Zwar seien sechs Prozent mehr Gas verbraucht worden als im vergangenen Winter - bei den Privathaushalten fast drei und bei der Industrie knapp neun Prozent. „Wir verbrauchen in diesem Winter aber immer noch gut 16 Prozent weniger Gas als vor der Krise“, betonte Müller. Auch die Gasspeicher seien mit über 90 Prozent sehr gut gefüllt.
Daher ist es nach Angaben des Chefs der Bundesnetzagentur nicht nötig, „kälter zu duschen oder die Heizung runterzudrehen“. Müller hält es für möglich, dass Deutschland künftig seinen Energiebedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien deckt. „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals über 50 Prozent Strom aus Erneuerbaren produziert. Das ist ein guter Ansporn, die Anstrengungen fortzusetzen“, sagte er. „Bis 2030 wollen wir 80 Prozent erreichen. Dafür muss der Windausbau beschleunigt werden. Auch 100 Prozent halte ich für möglich.“
Bei der Windkraft habe Deutschland seine Ziele noch nicht erreicht. Vor allem in den südlichen Bundesländern komme der Ausbau nicht schnell genug voran. „Diese Defizite müssen dringend ausgeglichen werden“, forderte Müller.