Köln (epd). Die Polizei hat drei weitere Männer in Gewahrsam genommen, die mit dem möglicherweise geplanten Anschlag auf den Kölner Dom in Verbindung stehen sollen. Es gebe Hinweise, dass die Männer an einem Netzwerk um den 30-jährigen Tadschiken beteiligt sein könnten, der bereits Heiligabend in Wesel in Gewahrsam genommen wurde, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns am Silvesterabend in Köln. Die Männer wurden laut Einsatzleiter Frank Wißbaum bei Durchsuchungen in Duisburg, Herne und Nörvenich im Kreis Düren festgenommen.
In der vergangenen Woche waren Hinweise auf eine Gefahrenlage für den Dom und ein mögliches Anschlagsszenario bekannt geworden. Der 30-jährige Tadschike befindet sich seit Heiligabend „zur Gefahrenabwehr“ in Gewahrsam. Gegen den Mann würden „staatsschutzrelevante Erkenntnisse“ vorliegen, hieß es.
Wißbaum erklärte, es gebe nun Hinweise darauf, dass das Tatmittel für einen potenziellen Anschlag ein PKW sein sollte. Die Polizei habe ihre Schutzmaßnahmen darauf ausgerichtet, gehe weiterhin allen Hinweisen nach und habe die Zahl der Einsatzkräfte in Köln weiter verstärkt. Durchsuchungen im Dom und der Tiefgarage darunter hätten allerdings keine Hinweise auf Gefahren ergeben.
Wißbaum betonte: „Wir tun alles, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, auch der feiernden Menschen, an diesem besonderen letzten Tag im Jahr zu gewährleisten.“ Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) zeigte sich optimistisch. „Ich glaube, in Köln kann man heute auch ruhig feiern“, sagte er.
Nach Hinweisen auf die möglichen Anschlagspläne vergangene Woche hatte die Polizei die Schutzmaßnahmen vor allem rund um die Kathedrale erhöht und Ermittlungen eingeleitet, die das Bundeskriminalamt führt.
Im Zuge der Ermittlungen nahm die Polizei zunächst fünf Männer in Gewahrsam. Vier von ihnen kamen wieder auf freien Fuß, der 30 Jahre alte Tadschike aus dem Saarland wurde bis zum 7. Januar in Gewahrsam genommen.