Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ hat 244 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Wie die Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am Mittwochabend mitteilte, wurden die Menschen bei drei Einsätzen an Bord genommen. Unter den Überlebenden seien mehrere Minderjährige sowie zwei schwangere Frauen, schrieben die Seenotretter im Internetdienst X, ehemals Twitter. Die Behörden in Italien wiesen dem Rettungsschiff demnach den Hafen von Bari zu.
Bei einem ersten Einsatz in der Nacht auf Mittwoch rettete die „Ocean Viking“ den Angaben zufolge 122 Flüchtlinge. Am Mittwochmittag seien 106 weitere Schutzsuchende von einem Holzboot an Bord genommen worden. Dieser Einsatz sei von den italienischen Behörden koordiniert worden, erklärte SOS Méditerranée. 16 weitere Flüchtlinge und Migranten seien von einem nicht mehr seetüchtigen Glasfaserboot gerettet worden. Einige Überlebende seien chronische erkrankt.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Dieses Jahr sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 2.678 Flüchtlinge und Migranten bei der Überfahrt ums Leben gekommen, oder sie werden vermisst. Damit ist die Zahl der Toten und Vermissten bereits jetzt höher als in den vergangenen fünf Jahren.
Über die Weihnachtstage hatten auch die „Sea-Eye 4“ und die „Sea-Watch 5“ jeweils mehr als 100 Flüchtlinge auf dem Mittelmeer vor dem Ertrinken bewahrt. Die beiden von Hilfsorganisationen betriebenen Rettungsschiffe steuerten daraufhin ebenfalls Häfen in Italien an. Eine staatlich getragene Rettungsmission gibt es auf dem Mittelmeer derzeit nicht. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen.