Schwerin (epd). Rund 100 Menschen haben am Samstag nach Angaben der Initiative Pro Bleiberecht Mecklenburg-Vorpommern gegen die Verletzung eines Kirchenasyls in Schwerin demonstriert. Zeitgleich protestierten rund 70 Teilnehmer vor der Kieler Ausländerbehörde, die die Abschiebung angeordnet hatte, wie die Initiative weiter mitteilte. Am 20. Dezember hatte die Polizei in Schwerin versucht, zwei erwachsene Söhne einer afghanischen Familie abzuschieben, die mit ihren Eltern und zwei minderjährigen Geschwistern im Kirchenasyl in der evangelischen Petrusgemeinde lebten.
„Es ist ein Skandal, dass versucht wurde, aus dem Kirchenasyl abzuschieben. Als sicherer Zufluchtsort ist das Kirchenasyl für viele Familien, die von Abschiebung bedroht sind, die letzte Hoffnung“, sagte Hanna Berth von der Initiative Pro Bleiberecht. Zuvor hatten bereits der Flüchtlingsrat MV sowie die Nordkirche das Vorgehen von Polizei und Innenministerium sowie den Bruch des Kirchenasyls scharf kritisiert. Nach Information von Polizei und Flüchtlingsrat MV wurde die Abschiebung im Zuge des Polizeieinsatzes zunächst ausgesetzt.