Faeser warnt erneut vor islamistischer Bedrohungslage

Faeser warnt erneut vor islamistischer Bedrohungslage
BKA: Islamistische Gefährder überwiegend Männer mittleren Alters
Erneut hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor islamistischen Anschlägen gewarnt. Laut BKA sind die islamistischen Gefährder in Deutschland demzufolge überwiegend Männer mittleren Alters.

Berlin, Hannover (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat erneut vor islamistischen Anschlägen gewarnt. Die Gefahr einer „Radikalisierung von gewaltbereiten Islamisten ist hoch“, sagte Feaser der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS). Es gebe eine “veränderte Bedrohungslage„, die die Bundesregierung “sehr ernst„ nehme. Gerade “islamistische Einzeltäter sind eine jederzeit bestehende Gefahr".

Zudem teilte das Bundeskriminalamt der FAS mit, dass die Entwicklungen im Nahen Osten geeignet seien, „eine hohe Gefährdungsrelevanz für die Sicherheitslage in Deutschland zu entfalten“. Sollte sich der Konflikt verschärfen, könnten besonders einzelne Personen das als „Ermutigung für einen Anschlag sehen“.

Nach Einschätzung von Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang und Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) hat die Gefahr islamistischer Anschläge in Deutschland seit dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober wieder deutlich zugenommen.

Nach einem Bericht des „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (RND, Samstag) sind die islamistischen Gefährder in Deutschland demzufolge überwiegend Männer mittleren Alters. Dies gehe aus einer Mittelung des Bundeskriminalamtes an das RND hervor. Demnach habe es zum Stichtag 7. Dezember 486 islamistische Gefährder gegeben. Von diesen seien „55 Personen weiblich“ gewesen - was einem Anteil von lediglich 11,3 Prozent entspricht - und „etwa 50 Prozent der Altersgruppe der 26- bis 35-Jährigen zuzuordnen“. „Die Anteile in den höheren Altersgruppen nehmen kontinuierlich ab“, sagte ein BKA-Sprecher dem RND. „Der Anteil der Personen unter 18 Jahren liegt bei zirka zwei Prozent.“

Faeser hatte am 2. November für Hamas und das Netzwerk Samidoun Betätigungsverbote verhängt. Die Teilorganisation „Samidoun Deutschland“ wurde verboten und aufgelöst. In Berlin und im niederländischen Rotterdam waren am Donnerstag insgesamt vier mutmaßliche Anhänger der militant-islamistischen Hamas festgenommen worden. Der Bundesanwaltschaft nach sollten Waffen nach Berlin gebracht und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen bereitgestellt werden.