Hannover (epd). Angesichts eines neuen Höchststands von Asylanträgen in Niedersachsen hat Landesinnenministerin Daniela Behrens (SPD) vor einer Überlastung des Aufnahmesystems in dem Bundesland gewarnt. Als Reaktion habe das Land die Zahl der Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen auf mittlerweile rund 15.000 deutlich erhöht, sagte Behrens der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag). Die Bereitstellung von Notunterkünften konne aber keine Dauerlösung sein: „Dort, wo wir neue Aufnahmeeinrichtungen schaffen wollen, erleben wir zunehmend Proteste und Widerstand“, sagte die Ministerin.
Dem Bericht zufolge haben sich nach Angaben der Landesaufnahmebehörde (LAB) 2023 bislang 27.403 Asylsuchende registriert (Stand 4. Dezember), im Vorjahreszeitraum waren es 20.401. Die Zahl der Geflüchteten im laufenden Jahr übersteige damit schon jetzt die Gesamtzahl derer, die das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 2022 für Niedersachsen registrierte. Damals wurden laut Bericht insgesamt 22.613 Asylsuchende gezählt. Einen höheren Jahreswert hatte das Land zuletzt 2016 verzeichnet. Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind in diese Berechnungen nicht mit einbezogen.