Erfurt (epd). Das katholische Hilfswerk Adveniat eröffnet am Sonntag im Erfurter Dom in einem Festgottesdienst seine diesjährige bundesweite Spendenaktion für Lateinamerika. Unter dem Motto „Flucht trennt. Hilfe verbindet.“ rücke das Lateinamerika-Hilfswerk die Migration in den Mittelpunkt der diesjährigen Weihnachtsaktion der katholischen Kirche, sagte Adveniat-Geschäftsführer Peter Maier am Donnerstag in Erfurt.
In Südamerika gebe es derzeit eine furchtbare Flüchtlingskrise, sagte der Pater. Allein Kolumbien habe zwei Millionen Menschen aus Venezuela aufgenommen. Viele von ihnen seien auf der Durchreise in das reiche Nordamerika. Auf den Fluchtrouten seien sie Verfolgung, Gewalt, sexueller Ausbeutung, Armut und Hunger ausgesetzt. Diesen Menschen wolle Adveniat helfen.
Maria Lourdes Alvarez von der Flüchtlingshilfe im kolumbianischen Bistum Apartadó sagte, einer von fünf Flüchtenden weltweit komme derzeit aus Lateinamerika. Fast eine halbe Million Menschen durchquerten allein in diesem Jahr auf ihrer Flucht vor Verfolgung und Gewalt zu Fuß den lebensgefährlichen Darién-Dschungel zwischen Kolumbien und Panamá.
Das Gebiet, in dem auch das Bistum liegt, sei unwirtlich und lebensgefährlich. Es werde von brutalen Drogenkartellen, Menschenhändlern und Paramilitärs kontrolliert. Die katholische Kirche stehe diesen Menschen bei, indem sie sie etwa mit Mahlzeiten und medizinischer Hilfe versorgt. Daneben biete Adveniat in vielen lateinamerikanischen Ländern Ausbildungsprojekte an, damit migrationswillige Menschen eine Chance auf einen Neuanfang erhielten.