Die Kinderbücher des Autors hätten Generationen von Jugendlichen die Welt der Literatur eröffnet, begründete der Sprecher der Jury, Helmut Glück, die Entscheidung. Auch Härtlings Gedichte seien von großer Sprachkraft. Der von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und dem Verein Deutsche Sprache (Dortmund) gestiftete Preis ist mit 30.000 Euro dotiert.
Peter Härtling, der in Chemnitz geboren wurde und im südhessischen Mörfelden-Walldorf lebt, gehöre zu den vielfältigsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart, sagte Glück. In seinen Romanen und Erzählungen werde deutsche Geschichte fassbar. "Härtlings Werk zeigt, mit welcher Hingabe man sich der Sprache und Literatur widmen und sie zum Lebensinhalt machen kann."
Zu Härtlings bekanntesten Kinder- und Jugendbüchern zählen "Das war der Hirbel", "Ben liebt Anna" oder "Krücke", das auch verfilmt wurde. Zu seinen Werken für Erwachsene zählen unter anderem Biografien von Künstlern wie den Dichtern Friedrich Hölderlin und E.T.A. Hoffmann sowie den Komponisten Robert Schumann und Franz Schubert.
Initiativpreis für Übersetzer von Mediziner-Sprache
Auf der Veranstaltung in der Kasseler Stadthalle wurde auch der mit 5.000 Euro dotierte Initiativpreis Deutsche Sprache verliehen. Er ging an das medizinische Beratungsprojekt im Internet "Was hab ich?". Damit werde das Engagement gewürdigt, medizinische Befunde in eine leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Den undotierten Institutionenpreis erhielt die "Sendung mit der Maus" des Westdeutschen Rundfunks, die seit 1971 zeige, wie Sachverhalte und Vorgänge anschaulich und klar erklärt werden könnten.
Der Kulturpreis Deutsche Sprache wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern des Jacob-Grimm-Preises gehören unter anderen die Schriftsteller Günter de Bruyn und Cornelia Funke sowie Vicco von Bülow alias Loriot. 2010 war "Panik-Rocker" Udo Lindenberg als erster Musiker in der Reihe der Preisträger, 2011 ging der Preis an die Lyrikerin Nora Gomringer.