Köln (epd). Die Klimasonderbeauftragte der Bundesregierung, Jennifer Morgan, hat sich vor Beginn der 28. UN-Klimakonferenz verhalten optimistisch geäußert. „Wir stehen vor einem Wendepunkt“, sagte Morgan am Donnerstag im Deutschlandfunk. Die Lage bei der Klimaveränderung sei kritisch, aber sie sehe einen großen Willen, bei der Klimakonferenz etwas zu bewegen.
Viele Länder gingen beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und beim Einsatz erneuerbarer Energien voran. Aber es gebe noch viel zu tun. Jedes zehntel Grad weniger Erderwärmung mache einen Unterschied, sagte die Staatssekretärin im Auswärtigen Amt. Es wäre aus ihrer Sicht unverantwortlich, jetzt nicht alle Chancen zur Veränderung zu nutzen.
Die 28. UN-Klimakonferenz wird am Morgen eröffnet. Zu dem Gipfel werden Delegierte aus fast 200 Staaten erwartet, um über die nächsten Schritte im Kampf gegen die Klimakrise zu beraten. Bei dem zweiwöchigen Treffen geht es zudem um die Entschädigung armer Länder nach Extremwettereignissen wie Fluten und Dürren.
Erstmals sollen auch die bisherigen Schritte zur Erreichung der Pariser Klimaziele überprüft und bewertet werden. Die 2015 verabschiedeten Ziele sehen vor, die Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Derzeit droht nach UN-Schätzungen ein Temperaturanstieg von fast drei Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts.
Ausgerichtet wird die Klimakonferenz in diesem Jahr von den Vereinigten Arabischen Emiraten, einem der wichtigsten Öl-Exporteure der Welt. Für die Bundesregierung reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Auftakt der Verhandlungen nach Dubai.