Berlin (epd). Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, hat sich erschüttert über antisemitische Vorfälle in Deutschland nach dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober auf Israel geäußert. „Wachsender Antisemitismus ist ein Grauen“, sagte sie am Freitag bei der ZdK-Vollversammlung in Berlin.
Der Angriff der Hamas habe unermessliches Leid verursacht. „Wir stehen an der Seite der Überfallenen, Geschmähten, Getöteten und Entführten“, erklärte Stetter-Karp. Sie wies zugleich auf Tausende Tote im Gaza-Streifen und die dort notwendige humanitäre Hilfe hin. Das ZdK werde sich mit der Frage auseinandersetzen, wo die Grenze zwischen legitimer Kritik an Israel und Antisemitismus verlaufe.
ZdK-Vizepräsident Thomas Söding sagte, die Weltsynode in Rom gebe dem katholischen Reformprozess Synodaler Weg „Rückenwind“. Deren Zwischenbericht stelle fest, dass mehr Zusammenarbeit zwischen Bischöfen und Laien, mehr Frauenrechte und mehr Inklusion „weit oben auf der To-do-Liste der katholischen Kirche stehen“.
Noch seien echte Beschlüsse nicht greifbar. Es sei aber klar, „dass es dezentrale Lösungen braucht und geben wird“, sagte Söding. Die von deutschen Katholiken angestrebte Synodalität werde die Einheit mit Papst und Bischöfen nach innen und nach außen stärken.
Im Zusammenhang mit der Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche betonte ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose die hohen Erwartungen an die angekündigte Neustrukturierung in diesem Bereich durch die deutschen Bischöfe. „Wir erwarten, dass sich der Expertenrat bald konstituieren wird.“