Berlin (epd). Nach den Verboten für die palästinensische Terror-Organisationen Hamas und das islamistische Unterstützer-Netzwerk Samidoun hat die Polizei am Donnerstag Wohnungen mutmaßlicher Anhänger durchsucht. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, wurden 16 Objekte, überwiegend Wohnungen, in vier Bundesländern durchsucht, elf davon allein in Berlin. Weitere Durchsuchungen fanden in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein statt.
Nach Ministeriumsangaben wurden IT-Geräte wie Laptops und Mobiltelefone, Datenträger und diverse Schriftstücke sichergestellt, die nun von den Sicherheitsbehörden ausgewertet werden. 500 Kräfte seien im Einsatz gewesen. Auch Islamwissenschaftler waren laut Ministerium am Einsatz beteiligt, um bei der Auswertung von Beweismitteln zu unterstützen.
Bei der Razzia handelt es sich den Ministeriumsangaben zufolge um vereinsrechtliche Durchsuchungsmaßnahmen, um die Anfang des Monats ergangenen Verbote durchzusetzen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte 2. November für Hamas und das Netzwerk Samidoun Betätigungsverbote verhängt. Die Teilorganisation „Samidoun Deutschland“ wurde verboten und aufgelöst. Angekündigt wurden die Verbote bereits nach den Terrortaten der Hamas am 7. Oktober in Israel.
Faeser erklärte, mit den Verboten sei das klare Signal gesetzt worden, „dass wir keinerlei Verherrlichung oder Unterstützung des barbarischen Terrors der Hamas gegen Israel dulden“. Islamisten und Antisemiten dürften sich „hier nirgendwo sicher fühlen“, sagte sie: „Wir haben die islamistische Szene fest im Blick.“