Köln, Trier (epd). Das Kirchengericht der Erzdiözese Köln hat einen früheren Priester aus dem Saarland des sexuellen Missbrauchs an fünf Betroffenen für schuldig befunden. Als Strafe verhängte das Gericht gegen den ehemaligen Pfarrer von Freisen die Entlassung aus dem Klerikerstand, wie das Erzbistum Köln und das Bistum Trier am Donnerstag mitteilten. Der Geistliche war im Februar dieses Jahres vom Landgericht Saarbrücken wegen sexueller Nötigung eines 14-jährigen Messdieners zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Weitere Verfahren waren wegen Verjährung eingestellt worden.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann zeigte sich erleichtert über den Abschluss des kirchenrechtlichen Verfahrens nach mehr als fünfeinhalb Jahren. Ihm sei bewusst, dass die lange Prozessdauer für die Betroffenen eine große Belastung gewesen sei, erklärte Ackermann. „Ich hoffe und wünsche den betroffenen Personen, dass sie nun, wo das Gericht den Priester schuldig gesprochen und damit die Aussagen der Betroffenen als glaubhaft erachtet hat, eine Art Abschluss und vielleicht Frieden finden können.“
Über die fünf betroffenen Personen hinaus, mit deren Fällen sich das Kirchengericht befasst hatte, erkenne das Bistum Trier auch weitere Personen als Betroffene sexuellen Missbrauchs durch den früheren Pfarrer an, hieß es. Sie könnten, sofern sie das nicht schon getan haben, finanzielle Leistungen in Anerkennung des Leids beantragen. Ackermann sagte, er habe allen Betroffenen ein persönliches Gespräch angeboten.
Das Urteil ist den Angaben zufolge noch nicht rechtskräftig, der Priester habe die Möglichkeit, Einspruch einzulegen.