Berlin (epd). Die Einsparungen beim Elterngeld im Bundeshaushalt werden zeitlich gestreckt und fallen niedriger aus als im Regierungsentwurf für 2024 geplant. Die Einkommensgrenze für Paare sinkt im April kommenden Jahres von 300.000 Euro auf 200.000 Euro Jahreseinkommen, wie der Berichterstatter der SPD-Fraktion, Felix Döring, nach der entscheidenden Sitzung des Bundestags-Haushaltsausschusses am Freitag in Berlin mitteilte.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) hatte vor, die Einkommensgrenze für das Elterngeld zum Jahresbeginn von 300.000 Euro auf 150.000 Euro für Paare zu halbieren, um eine Sparvorgabe von 500 Millionen Euro in ihrem Haushalt zu erfüllen. Nun sollen Paare mit einem Jahreseinkommen über 200.000 Euro ab kommendem April kein Elterngeld mehr erhalten. Ein Jahr später, Anfang April 2025, soll die Einkommensgrenze auf 175.000 Euro sinken.
Eine weitere Änderung gibt es bei den Partnermonaten: Künftig können die Eltern nur im ersten Monat nach der Geburt des Kindes gemeinsam Elterngeld beziehen, die übrigen Monate immer nur ein Elternteil. Bisher war es möglich, zwei Monate lang zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der Elterngeldzeit die Leistung gemeinsam zu beziehen, was viele wohlhabende Paare für eine Reise nutzten.
Der SPD-Haushälter Döring erklärte dazu: „Wir stärken die Verantwortung von Vätern für die Care-Arbeit. Zukünftig muss mindestens einer der Partnermonate allein genommen werden. Damit wirken wir einem zunehmenden Parallelbezug entgegen, der mehr Partnerschaftlichkeit entgegensteht. Wenn Väter früher alleinige Verantwortung übernehmen, beteiligen sie sich auch stärker an der Familien- und Hausarbeit.“
Elterngeld wird bis zu 14 Monate nach der Geburt eines Kindes gezahlt, wenn auch der Partner mindestens zwei Monate im Job pausiert. Es beträgt in der Regel 65 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens, höchstens 1.800 Euro im Monat und mindestens 300 Euro. Elterngeld hat nicht das Ziel, über staatliche Familienleistungen geringe Einkommen aufzustocken. Vielmehr soll es Müttern und Vätern gleichermaßen ermöglichen, nach der Geburt eines Kindes ohne allzu hohe Einbußen im Job zu pausieren.