Frankfurt a.M., Paris (epd). Die Industriestaaten haben die für arme Länder versprochenen Klima-Hilfen in Höhe von jährlich 100 Milliarden US-Dollar (91,9 Milliarden Euro) laut OECD im Jahr 2022 wahrscheinlich erstmals erfüllt. Das geht aus vorläufigen und noch nicht überprüften Zahlen hervor, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris mitteilte. Im Jahr 2021 verfehlten die Industriestaaten mit Zahlungen in Höhe von 89,6 Milliarden Dollar (82,3 Milliarden Euro) das Ziel demnach allerdings.
OECD-Generalsekretär Mathias Cormann sprach mit Blick auf die Zahlen von einem allgemeinen Aufwärtstrend. Entwicklungsländer benötigten diese Investitionen dringend, sagte Cormann. 2020 lagen die Klima-Hilfen der Industriestaaten laut Analysen der OECD bei 83,3 Milliarden US-Dollar (76,5 Milliarden Euro), acht Prozent weniger als im Jahr 2021.
Die Industriestaaten haben versprochen, ärmere Länder ab 2020 mit jährlich mindestens 100 Milliarden US-Dollar aus staatlichen und privaten Quellen beim Klimaschutz und der Anpassung an die Erderwärmung zu unterstützen. Bei der Anpassung geht es etwa darum, Landwirte gegen Dürren zu rüsten oder Dämme gegen Überschwemmungen zu bauen.
In Dubai wird vom 30. November bis zum 12. Dezember die Weltklimakonferenz von den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgerichtet. Erwartet werden Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 190 Staaten. Bei dem Gipfel soll auch über eine Zielmarke für die Klima-Hilfen für die Zeit nach 2025 verhandelt werden.