Ulm (epd). Nach Plänen des Friedensbeauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Friedrich Kramer, soll eine überarbeitete Friedensethik bis November 2025 vorliegen. Das in diesem Jahr gegründete Redaktionsteam solle bis Sommer kommenden Jahres einen ersten Entwurf eines Grundlagenpapiers zur Friedensethik vorlegen, sagte Kramer am Dienstag in Ulm vor der EKD-Synode. Die Schlussredaktion und die Verabschiedung durch den Rat der EKD sei für November 2025 geplant.
Die Synode der EKD hatte im vergangenen Jahr bei ihrer Tagung beschlossen, infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine ihre friedensethischen Positionen zu überdenken. Die dazu gegründete sogenannte Friedenswerkstatt hatte sich im Januar erstmals in Berlin getroffen. Sie soll die Denkschrift aus dem Jahr 2007, die bislang Grundlage für die friedensethische Haltung der evangelischen Kirche ist, überprüfen und gegebenenfalls ergänzen oder gänzlich neu fassen.
In der evangelischen Kirche gab es nach dem russischen Überfall am 24. Februar 2022 eine Debatte über deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine. Der EKD-Friedensbeauftragte Kramer lehnte von Beginn an Waffenlieferungen ab, andere wie etwa die Ratsvorsitzende der EKD, Annette Kurschus, befürworteten Waffenlieferungen zur Selbstverteidigung der Ukraine.