Beide favorisieren die Empfehlung des Apostels Paulus an die Thessalonicher "Prüft aber alles und das Gute behaltet", wie sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilten.
Das Verhältnis zur Kirche beschreiben die Kandidaten unterschiedlich. Fritz Kuhn gehört keiner Konfession an. Die Leistung der Kirchen und Religionen im sozialen Bereich - etwa bei Kindertagesstätten - weiß er dabei durchaus zu würdigen. "Ich werde sie dabei unterstützen, dass das auch in Zukunft so bleiben kann," sagt er.
Sebastian Turner, der von CDU, FDP und Freien Wählern ins Rennen geschickt wird, hat eine starke evangelische Prägung. Seine Familiengeschichte gehe auf die Salzburger Protestanten zurück, gibt er zu Protokoll - Menschen, die um ihres Glaubens willen fliehen mussten und großteils in Preußen Heimat fanden. Turner war 2003 bis 2009 Präsidiumsmitglied beim Deutschen Evangelischen Kirchentag. Er bedauert, dass die gesellschaftliche Bedeutung der Kirchen derzeit rückläufig sei, wolle aber als Oberbürgermeister regelmäßig den Rat der Kirchen einholen.
Beim ersten Wahldurchgang am 7. Oktober schaffte keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit. Kuhn erreichte 36,5 Prozent der Stimmen, Turner 34,5 Prozent. Beim zweiten Durchgang an diesem Sonntag genügt eine einfache Mehrheit.