Umfrage: Pflegedienste geraten zunehmend in wirtschaftliche Nöte

Umfrage: Pflegedienste geraten zunehmend in wirtschaftliche Nöte

Augsburg (epd). Eine zunehmende Zahl ambulanter Pflegedienste gerät nach einer Erhebung der Diakonie in finanzielle Schwierigkeiten. 62 Prozent der Dienste erwarten für das Jahr 2023 rote Zahlen, wie laut der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag) aus der Untersuchung hervorgeht. Jeder zehnte Anbieter fürchtet demnach das Aus in den kommenden beiden Jahren. Etwa ein Drittel der ambulanten Pflegedienste hat nur noch eine Liquiditätsreserve von maximal drei Monaten. Befragt wurden dem Zeitungsbericht zufolge 562 Träger.

„Die Lage ist alarmierend“, sagte die Sozialvorständin der Diakonie, Maria Loheide, der Zeitung. „Die ambulanten Pflegedienste sind in akuter Gefahr.“ Bereits jetzt drohe pflegebedürftigen Menschen zu Hause eine Unterversorgung.

Loheide forderte Sofortmaßnahmen, darunter „eine bessere Zahlungsmoral der Kostenträger und die sofortige Berücksichtigung von Tarifsteigerungen sowie die Anpassung der Pflegesätze an die gestiegenen Kosten“. Zentrale Ursachen der schlechten Wirtschaftslage sind nach Angabe der befragten Dienste der Fachkräftemangel, die wegen der gestiegenen Personal- und Sachkosten nicht mehr ausreichende Vergütung, aber auch der Zahlungsverzug der Kostenträger.