Köln (epd). Unicef mahnt einen besseren Schutz für Kinder im Nahost-Konflikt an. Das UN-Kinderhilfswerk erneuerte am Montag in Köln seine Forderung, die aus Israel entführten Kinder freizulassen, einen humanitären Waffenstillstand zu schaffen und weitere Grenzübergänge zum Gaza-Streifen für humanitäre Hilfsgüter zu öffnen.
Das bisherige Leben von Kindern in Israel und Gaza sei weggebrochen, sagte Georg Graf Waldersee, Vorsitzender des Deutschen Komitees für Unicef. „Alle leiden unter der brutalen Gewalt. Alle sind verstört.“ Viele trauerten um Eltern, Geschwister und Freunde, hätten Bezugspersonen oder ihr Zuhause verloren.
Eine Million Kinder im Gaza-Streifen sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks in akuter Not. Es fehle an allen lebensnotwendigen Produkten und Diensten. Es gebe keine Chance, die Gefahrenzone zu verlassen. Die Hälfte der fast 1,5 Millionen Binnenvertriebenen suche Schutz in überfüllten Notunterkünften. Dort und in den Krankenhäusern herrsche ein eklatanter Mangel an Personal und Ausstattung.
Zudem gebe es keine verlässliche Wasser- und Hygieneversorgung mehr, hieß es. Das betreffe vor allem auch Zehntausende Schwangere und Stillende. Frauen würden in Notunterkünften, Wohnhäusern, auf den Straßen oder in überlasteten Gesundheitseinrichtungen entbinden.