Rom (epd). Papst Franziskus hat rund 7.000 Kinder aus 84 Nationen im Vatikan empfangen. „Ich bin immer sehr froh, wenn ich euch treffe, denn ihr lehrt mich jedes Mal etwas Neues“, sagte der Papst am Montagnachmittag während des Treffens in der vatikanischen Audienzhalle und fügte hinzu: „Ihr erinnert mich daran, wie schön das Leben in seiner Einfachheit ist und wie schön es ist, zusammen zu sein.“ Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Von Mädchen und Jungen lernen“.
Direkt nach dem Auftritt von zwei Clowns wurde der Papst zur live vorgetragenen Musik des italienischen Rappers Mr. Rain im Rollstuhl in die Halle gefahren und klatschte dabei Hände ab. Kinder aus Syrien, der Ukraine, dem Benin, Guatemala und Australien überbrachten stellvertretend für alle Kinder von den jeweiligen Kontinenten Grüße an den Papst. Nachdem dieser seine Worte an die Kinder gerichtet hatte, stellten 14 von ihnen noch Fragen an das Oberhaupt der katholischen Kirche.
Ein Großteil davon drehte sich um die Sorge des Papstes über den Zustand der Umwelt und der Natur. Das zweite beherrschende Thema war der Krieg. Ein Junge aus der Ukraine fragte den Papst: „Kannst du uns erklären, wie man Frieden macht?“ Für den Frieden gebe es keine Methode, antwortete Franziskus, aber es gebe eine Geste: „Frieden macht man mit dem Herzen und der ausgestreckten Hand der Freundschaft.“ Nach der Fragerunde forderte der Papst die Kinder in der Halle auf, sich zum Zeichen des Friedens gegenseitig die Hände zu reichen. Auch er schüttelte viele kleine Hände.
Der Papst wirkte etwas müde, hatte aber sichtlich Freude an der quirligen und leicht chaotischen Veranstaltung mit den Kindern. Am Montagmorgen hatte er bei einem Treffen mit europäischen Rabbinern aus gesundheitlichen Gründen eine vorbereitete Rede nicht vorgetragen, sondern diese nur austeilen lassen. Laut Vatikansprecher Matteo Bruni hat sich der Papst leicht erkältet.
Im Frühjahr dieses Jahres lag Franziskus wegen einer Bronchitis einige Tage im Krankenhaus, im Juni musste er sich einer Darmoperation unterziehen. In letzter Zeit antwortet er auf die Frage, wie es ihm gehe, oft scherzhaft mit dem Satz: „Ich bin noch immer am Leben.“ Vom 1. bis 3. Dezember will Franziskus zum Weltklimagipfel nach Dubai reisen.