Mehr judenfeindliche Straftaten schon vor dem 7. Oktober

Mehr judenfeindliche Straftaten schon vor dem 7. Oktober

Düsseldorf (epd). Bereits vor dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland einem Medienbericht zufolge deutlich zugenommen. So seien im dritten Quartal 2023 bislang 540 antisemitisch motivierte Straftaten polizeilich erfasst worden und damit deutlich mehr als in früheren Quartalen, berichtet die Düsseldorfer „Rheinische Post“ (Montag) unter Berufung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Im ersten Quartal 2023 habe die Zahl bei 379, im zweiten Quartal bei 446 gelegen.

Im Vorjahresquartal waren es 306 antisemitische Straftaten, wie die Zeitung berichtet. Dabei handele es sich jeweils um vom Bundeskriminalamt vorläufig erfasste Zahlen ohne Nachmeldungen. Die endgültigen Zahlen lägen teilweise deutlich über den Erstmeldungen.

Das sei insbesondere deswegen erschreckend, weil die Eskalation antisemitischer Gewalt und Bedrohungen seit dem 7. Oktober 2023 noch gar nicht mit aufgeführt sei, sagte die Linken-Politikerin Petra Pau der „Rheinischen Post“: „Es ist zu befürchten ist, dass sich die Gefahrenlage von Jüdinnen und Juden für den Rest des Jahres noch weiter verschärft.“

Unter den 540 antisemitischen Straftaten aus dem dritten Quartal 2023 waren dem Bericht zufolge 14 Gewalttaten und 44 Propagandadelikte. Der überwiegende Teil dieser Taten sei mit 450 aus dem rechten politischen Spektrum heraus begangen worden.