Mexiko-Stadt (epd). In Mexiko hat sich erneut eine Karawane von Migranten auf den Weg Richtung USA gebildet. Rund 1.200 Menschen sind am Sonntag (Ortszeit) aus der Stadt Tapachula nahe der guatemalatekischen Grenze aufgebrochen. Lokalen Medien zufolge wollen sie sich einer weiteren Karawane von mehreren tausend Migrantinnen und Migranten anschließen, die seit mehreren Tagen in der 42 Kilometer entfernten südmexikanischen Stadt Huixtla festsitzt.
Nach Angaben der Organisation Pueblo sin Fronteras (Volk ohne Grenzen) befinden sich derzeit bereits 7.000 Menschen in Huixtla. Sie fordern dort die Ausstellung von Transitpapieren, um legal durch Mexiko reisen zu können. Die Migranten sind aus Tapachula losgezogen, da die dortigen Migrationsbehörden angesichts der großen Menge an Ankommenden mit der Ausstellung der Dokumente überfordert sind. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, haben sich einige von ihnen vergangene Woche den Mund zunähen lassen.
Tausende überqueren täglich die Grenze von Guatemala nach Mexiko, um in die USA zu gelangen. Die meisten von ihnen stammen aus Kuba, Haiti, El Salvador, Guatemala und Honduras. Allein in Tapachula haben laut der Migrationsbehörde Comar zwischen Januar und September dieses Jahres mehr als 55.000 Menschen ein Visum für die Durchreise beantragt. Die Lage in der Stadt spitzt sich nach Angaben der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ immer mehr zu. Es fehle an sanitären Anlagen und Trinkwasser.
Bereits 2018 zogen viele der Schutz- und Arbeitssuchenden in Karawanen durch Mexiko, da sie sonst keine Möglichkeit sahen, einigermaßen sicher die US-Grenze zu erreichen. Aber auch dort hängen zahlreiche Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge fest, da sie keine Dokumente erhalten, um legal in die USA einzureisen.